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Aktuelles

Faszinierende Einblicke in die historische Orgel von Wetzelsdorf


Veranstaltung, Mistelbach

Wetzelsdorf


Organist Martin Evanzin gewährte Interessierten spannende Einblicke in das Innenleben der historischen Orgel der Pfarrkirche Wetzelsdorf. Mit großer Leidenschaft führte er durch das Instrument, erklärte seine Funktionsweise und ließ es mit eindrucksvollen Klangbeispielen erklingen. Die mechanische Orgel, erbaut vom Orgelbaumeister Fritz Heftner, der auch die Orgel in Herrnbaumgarten geschaffen hat, stammt ursprünglich von Alois Hörbiger – dem Urgroßvater von Paul und Attila Hörbiger. Von den rund 80 Hörbiger-Orgeln sind heute nur noch wenige erhalten. Das Instrument aus dem Jahr 1860 ist noch mit einem Blasbalg ausgestattet und kann daher sogar ohne Strom gespielt werden. Ein Leben für die Musik Evanzin spielt die Orgel in Wetzelsdorf bereits seit den 1970er-Jahren. Der 65-Jährige war beruflich als Lektor an der TU Wien tätig, seine große Leidenschaft aber galt immer der Musik. Schon als Kind lernte er bei einer Klosterschwester Klavier, Gitarre und Orgel – und sogar das Schreiben auf der Schreibmaschine. In Wien sang er im Arnold-Schönberg-Chor unter Erwin Ortner, leitete den Joseph-Haydn-Chor, später die Kirchenchöre von Kleinhadersdorf und Wetzelsdorf sowie den Männerchor Falkenstein. Im Laufe der Jahre hat Evanzin auf zahlreichen Orgeln der Region gespielt – von Maria Bründl über Kleinhadersdorf und Erdberg bis Herrnbaumgarten – und begleitet damit den Jahreskreis vieler Kirchenbesucher musikalisch. Besonders liebt er die Werke aus der Barockzeit: „Am liebsten spiele ich altenglische Orgelmusik sowie Werke von Bach und Händel – aber auch den berühmten Marsch Pomp and Circumstance, der als inoffizielle britische Nationalhymne gilt. Auf der Orgel klingt dieses Stück einfach überwältigend“, erzählt Evanzin mit einem Lächeln. Auch Landtagspräsident Karl Wilfing ließ es sich nicht nehmen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, und brachte die Seniorinnen und Senioren aus Wetzelsdorf mit. „Viele gehen seit Jahrzehnten in diese Kirche und hören die Orgel bei jedem Gottesdienst – aber kaum jemand war je auf der Chorempore, wo dieses wunderbare Instrument steht“, so Wilfing. „Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel handwerklichem Geschick und musikalischem Feingefühl hier Geschichte und Klangtradition lebendig gehalten werden.“